Paula zog vor etwas über 5 Jahren als Gesellschaft für meinen einsamen Kastraten Jerry ein. Leider hatten die beiden nicht lange miteinander, denn Jerry verstarb ein halbes Jahr nach ihrem Einzug. Da ich mitten im Abi-Stress war, musste Paula 3 Monate auf neue Gesellschaft warten. Dann zog Emma ein und von da an explodierte meine Schweinezahl sprichwörtlich und Paula konnte ihre dominante Art über 6 Schweine ausleben. Mittlerweile hat sie sich allerdings alters- und krankheitsbedingt zur Ruhe gesetzt und es den anderen überlassen einen Nachfolgerin für die Chefposition zu finden - Norbert ist dafür offensichtlich nicht geeignet ;-)

Von ihr 3 verschiedene Fotos zu finden, stellte sich als richtige Herausforderung dar. Auf jedem Foto streckt sie neugierig wie sie nun mal ist ihre Nase in die Kamera. Jeder Neuankömmling im Raum wird begeistert begrüßt und muss sie sofort mit Streicheleinheiten und Leckerchen versorgen, sonst stiftet sie 14 andere Schweine zu einem enorm lauten Quieckkonzert an ;-) Neben ihrer Neugier zeichnet sie vor allem auch ihre Zutraulichkeit aus. Da hüpft man schon mal aus den Käfig auf meinen Schoß, wenn ich ihrer Meinung nach nicht schnell genug die Leckerchen verteile oder folgt mir auf Schritt und Tritt, wenn man im Auslauf sitzt.

Sie kennt keine Angst und sitzt auch beim größten Getöse total entspannt am Fressnapf, wenn die anderen 7 schon längst geflohen sind. Das alles macht die jetztige Situation noch viel schwieriger. Seit einiger Zeit ist Paula krank. Nach einem langen Irrweg über vermutete Erkältungen, Allergien und ähnlichem Spaß, haben in den letzten Wochen 3 Röntgenaufnahmen uns die traurige Gewissheit gebracht, dass Paula an einem Lungentumor erkrankt ist. Sie wird mit Dimazon zur Entwässerung der Lunge, Prilium für die Stärkung des Herzens und Cortison behandelt. Leider wurde sie durch die Krankheit mittlerweile äußerst unsozial. Zur besseren Beobachtung hatten wir sie in Absprache mit dem Tierarzt von der Gruppe separiert, weil sie das Gruppenleben sehr anstrengte und sie die meiste Zeit nur kümmerlich in einer Ecke saß. Nachdem die Diagnose feststand, haben wir überlegt wie wir ihr stressfrei trotzdem sozialen Umgang ermöglichen. Sie verdrosch aber jedes Schwein, mit dem wir sie vergesellschaften wollten, auf schlimmste Art und Weise. Auch die Tierärztin bestätigte uns, was wir schon vermuteten: Paula hat selbst entschieden, dass sie lieber alleine leben möchte. Für uns natürlich unglaublich belastend, wo wir doch solche Verfechter von Partnern für Meerschweinchen sind, aber in diesem besonderen Fall nicht anders machbar. Daher bleibt in diesem Fall trotz allem unsere Grundaussage: Meerschweinchen dürfen nicht alleine leben!

Paula ist am 18. Juli 2008 für immer von uns gegangen. Sie fehlt hier unendlich.

*~April 2003 +18. Juli 2008

eingezogen: 17. Mai 2003