* 28. Mai 2007

Norbert kam zusammen mit Mathilde und Heinrich als blinder Passagier hier an. Er war quasi Lores Schmuggelware.

Nach seiner Geburt lebte er zunächst ca. 6 Wochen mit Mama, Stiefpapa, seinen Geschwistern und zwei nennen wir sie mal Patentanten glücklich und zufrieden. Die ersten zwei Wochen dank unserer absolut totsicheren Geschlechterbestimmung als Lieselotte bis wir auf Nummer sicher gingen und ihm doch der Tierärztin zeigten. Lieselotte wurde an diesem traurigen Tag zu Norbert. ;-)

Er wurde kurz nach Heinrich früh kastriert und erst schien es so als würde es tatsächlich klappen und 3 Kastraten könnten friedlich mit 4 Mädels zusammenleben. Kleinere Streitigkeiten waren noch kein Grund zur Sorge. Aber irgendwann kam der Tag, an dem Norbert auf Heinrich los ging. Es folgten wilde Verfolgungsjagden um die Heuraufe herum. Der Eigenbau glich mehr einer Arena. Heinrich bekam eine blutige Nase verpasst und bevor noch schlimmeres passierte, wurde Norbert als Stinkstiefel kurzfristig aus Monikas Gruppe in meine strafversetzt. Das fiel uns schwerer als Norbert, weil wir das Gefühl hatten eine Familie auseinanderzureissen.

Ich hatte nur Platz für einen Kastraten in der Gruppe, weil mein Traumkastrat Jupp Anfang Juli 2007 an Kokzidien gestorben war. Da ich immer noch unter Schock stand, ging ich bei Norbert zunächst auf Abwehrhaltung. Ich wollte eigentlich gar keinen neuen Kastraten. Jedenfalls damals noch nicht so schnell. Aber so wurde ich ein wenig zu meinem Glück gezwungen und dieses unverhoffte neue Glück brauchte auch direkt meine Hilfe, weil Norbert keine 3sec. im Eigenbau war und schon fielen Angie und Bärbel über ihn her als gebe es nichts schöneres als ein Baby zu verprügeln.

Ich handelte sofort und separierte Angie und Bärbel auf die oberste Etage. Norbert brauchte offensichtlich noch ein wenig Zeit um kräftiger zu werden, um sich gegen meine beiden Kampfzicken durchsetzen oder zumindest nicht völlig hilflos zu sein. Die Aktion hat Angie den Spitznamen Pitbull eingebracht.

Norbert hatte also ein paar Wochen Zeit, um erstmal mit 3 und später mit 4 Mädels klar zu kommen. Im Endeffekt hieß es: Klein-Norbert hüpfte vergnügt durch den Eigenbau und legte täglich an Gewicht zu. Nachdem er dann für meinen Geschmack groß genug war, versuchten wir erneut eine Vergesellschaftung und dieses Mal funktionierte es. Norbert war sichtlich stolz nun über 6 Schweinedamen herrschen zu können, naja gut er beobachtete seine Damen und brommselte vorsichtig mal eine an...Erfolg hatte er monatelang keinen! Stattdessen bekam er einige Tritte und Urinduschen.

Jetzt ist er über ein Jahr alt und so langsam macht sich mein kleiner Mann. Seine Erfolgsquote steigt zusehens und er übt sich schon in Konfliktschlichtung, obwohl er sich noch nicht ganz so durchsetzen kann wie er möchte. Auch ich baue meine Mauer gegen ihn ab und freue mich über eine Gruppe, die erst durch einen Kastraten so richtig harmonisch wird.

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